UV-Ribflavin – Hornhautvernetzung
Mit dem UV-Riboflavin Crosslinking steht eine moderne Behandlungsmethode zur Verfügung, die bei rechtzeitigem Einsatz das Fortschreiten des Keratokonus (kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut) und eine weitere Sehverschlechterung verhindern soll. Eine Hornhauttransplantation kann so in vielen Fällen vermieden werden. Das Vernetzungsverfahren (Corneal Collagen Crosslinking) wird mit dem Ziel eingesetzt, die Vorwölbung der Hornhaut bei Keratokonus zu stabilisieren und damit eine fortschreitende Vorwölbung der Hornhaut zu stoppen.
Der Keratokonus kann nicht geheilt werden, sondern der vorhandene Zustand wird „angehalten“, um die vorhandene, oft noch gute, Sehschärfe zu erhalten. Das Wort „Crosslinking“ bedeutet Quervernetzung. Eine Kombination von Riboflavin Augentropfen (Vitamin B2) und UV-Bestrahlung sorgt an der Hornhaut des Auges für eine Quervernetzung der Hornhautfasern. Wie ein Netz, das durch zusätzliche Verstrebungen stabiler wird, wird die Hornhaut durch die Quervernetzung ihrer Fasern stabiler und das Fortschreiten der Vorwölbung wird gestoppt. Die Crosslinking-Behandlung wird ambulant durchgeführt. Mit Vorbereitungszeit dauert die Behandlung circa 60 Minuten.
Ablauf Ihrer Crosslinking-Behandlung
Das Crosslinking findet im OP des Aurelios Augenzentrum unter sterilen Bedingungen statt. Für Ihre Augen bekommen Sie eine örtliche Betäubung mit Augentropfen. Nachdem die Augen durch diese Tropfen schmerzunempfindlich sind, wird ein Lidhalter eingesetzt, um Ihr Auge offen zu halten.
Dann wird die oberste Schicht der Hornhaut, das Epithel entfernt (das Epithel erneuert sich ständig selbst), damit das Riboflavin (Vitamin B2-Tropfen) in die Hornhaut gelangen kann.
Die Riboflavin-Augentropfen werden auf die Hornhaut geträufelt und müssen 30 Minuten einwirken.
Wenn die Tropfen die gesamte Hornhaut durchdrungen haben, wird die Hornhaut mit einer speziell eingestellten UV-Lampe bestrahlt. Während der Bestrahlung wird regelmäßig weiter Riboflavin getropft.
Nach der Behandlung wird das Riboflavin ausgespült und Sie bekommen eine Verbandskontaktlinse eingesetzt, damit die oberste Hornhautschicht in Ruhe verheilen kann. Diese Linse wir für 3-4 Tage im Auge verbleiben.
Nach Ihrer Crosslinking-Behandlung
In den ersten Tagen nach der Operation empfehlen wir Ihnen das Tragen einer Sonnenbrille. Sie können für einige Tage unter Schmerzen leiden, da die Entfernung der obersten Schicht der Hornhaut (das Epithel) notwendig war und diese nun nachwachsen muss. Sie bekommen von uns Augentropfen zur Vorbeugung von Entzündungen sowie Schmerzmittel. Die Schmerzen klingen in der Regel innerhalb von zwei Tagen ab. Ihr Auge wird nach der Behandlung für circa zwei Wochen gerötet sein. In den ersten sechs bis acht Wochen nach der Behandlung kann Kratzen und Brennen auftreten. Zur Linderung dieser Beschwerden sind Tränenersatzmittel geeignet. Innerhalb der ersten Wochen wird Ihr Sehen etwas verschwommener und trüber sein als vor der Behandlung. Mit zunehmender Heilung wird das Sehvermögen aber vergleichbar oder sogar besser als vor der Behandlung. Während der ersten Wochen ist Ihre Blendempfindlichkeit erhöht. Diese Symptome sind nach einer Crosslinking-Behandlung normal und unbedenklich. Um Ihre Beschwerden zu reduzieren, nutzen Sie die mitgegebenen Medikamente und möglichst häufig Tränenersatzmittel. Kontrolluntersuchungen finden in den ersten Tagen nach der Behandlung und zur Entfernung der Verbandskontaktlinse statt. Weitere Kontrollen sollten nach einem, drei und sechs Monaten stattfinden. In den ersten Monaten nach Ihrer Crosslinking-Behandlung können die Sehschärfe und die Refraktion schwanken. Diese Veränderungen können bei einigen Fällen bis zu einem dreiviertel Jahr andauern. Nach circa neun Monaten sind Visus und Refraktion stabil.